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Dienstag, 12. Oktober 2010
Fazit Tibet
andi19987, 17:22h
Jetzt, wo ich ausserhalb von Tibet bin, kann ich es mir leisten, der chinesischen Regierung einen Beitrag zu widmen...
Das habe ich zuvor unterlassen, da die chinesische Regierung ja fuer ihre rigorose Informationspolitik bekannt ist.
Viktor hatte z.B. vor der Reise seinen Lonelyplanet extra mit einem Papierumschlag versehen, da dieser auch ein paar Anekdoten ueber die Tibetpolitik enthaelt und deswegen nicht auf viel Liebe vonseiten chinesischer Soldaten und Polizisten stoesst. Wenn man bei der Einreise nach Tibet mit einem erwischt wird, wird dieser einem im Gluecksfall abgenommen, wenn man weniger Glueck hat, muss man die Rueckreise antreten.
Obwohl Tibet landschaftlich wirklich wunderschoen ist, wuerde ich die Reise dorthin nicht wiederholen.
Man muss fuer jedes kleine Kloster Eintritt zahlen, sodass wir am Ende um die 100 Euro allein fuer Eintrittsgelder gezahlt haben.
Dass es so teuer war, ist aber nicht das Problem. Das mit der Geschaeftemacherei waere ja schoen und gut gewesen, haetten wir mit dem Geld geholfen, die tibetische Kultur und die Natur dort zu schuetzen und zu foerdern. Das Problem ist, dass das ganze Geld, sogar die Scheine, welche die Pilger in den Kloestern bei den Schreinen hinterlassen, an die chinesische Regierung gehen.
Diese scheint von den Unmengen gewonnenen Geldes nichts an Tibet zurueckzugeben. Die Strassen sind teilweise nur Geroellhaufen und es gibt viele Bettler.
Das einzige Geld, was sie in Tibet investieren, scheinen die hunderten Wachpatroullen in Lhasa zu sein, welche, mit Maschinengewehren, Schrotflinten und sogar Pumpguns bewaffnet, jederzeit dazu bereit sind, etwaige Demonstranten niederzumetzeln, sowie es, wie ich gehoert habe, 2008 schon einmal der Fall war.
Deswegen habe ich mit einem Grossteil meines Geldes, naemlich dem, welcher nicht direkt den Tibetern, sondern immigrierten Han-Chinesen oder der chinesischen Regierung zukam, zur Vernichtung dessen beigetragen, was mir so gefallen hat - Hirten, welche mit ihren Yak- und Ziegenherden durch weite, unangetastete Steppen ziehen und der traditionell erhaltene Tibetbuddhismus mit seinen mystischen Kloestern.
Das habe ich zuvor unterlassen, da die chinesische Regierung ja fuer ihre rigorose Informationspolitik bekannt ist.
Viktor hatte z.B. vor der Reise seinen Lonelyplanet extra mit einem Papierumschlag versehen, da dieser auch ein paar Anekdoten ueber die Tibetpolitik enthaelt und deswegen nicht auf viel Liebe vonseiten chinesischer Soldaten und Polizisten stoesst. Wenn man bei der Einreise nach Tibet mit einem erwischt wird, wird dieser einem im Gluecksfall abgenommen, wenn man weniger Glueck hat, muss man die Rueckreise antreten.
Obwohl Tibet landschaftlich wirklich wunderschoen ist, wuerde ich die Reise dorthin nicht wiederholen.
Man muss fuer jedes kleine Kloster Eintritt zahlen, sodass wir am Ende um die 100 Euro allein fuer Eintrittsgelder gezahlt haben.
Dass es so teuer war, ist aber nicht das Problem. Das mit der Geschaeftemacherei waere ja schoen und gut gewesen, haetten wir mit dem Geld geholfen, die tibetische Kultur und die Natur dort zu schuetzen und zu foerdern. Das Problem ist, dass das ganze Geld, sogar die Scheine, welche die Pilger in den Kloestern bei den Schreinen hinterlassen, an die chinesische Regierung gehen.
Diese scheint von den Unmengen gewonnenen Geldes nichts an Tibet zurueckzugeben. Die Strassen sind teilweise nur Geroellhaufen und es gibt viele Bettler.
Das einzige Geld, was sie in Tibet investieren, scheinen die hunderten Wachpatroullen in Lhasa zu sein, welche, mit Maschinengewehren, Schrotflinten und sogar Pumpguns bewaffnet, jederzeit dazu bereit sind, etwaige Demonstranten niederzumetzeln, sowie es, wie ich gehoert habe, 2008 schon einmal der Fall war.
Deswegen habe ich mit einem Grossteil meines Geldes, naemlich dem, welcher nicht direkt den Tibetern, sondern immigrierten Han-Chinesen oder der chinesischen Regierung zukam, zur Vernichtung dessen beigetragen, was mir so gefallen hat - Hirten, welche mit ihren Yak- und Ziegenherden durch weite, unangetastete Steppen ziehen und der traditionell erhaltene Tibetbuddhismus mit seinen mystischen Kloestern.
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Montag, 11. Oktober 2010
Shigatse, Everest Base Camp
andi19987, 17:25h
Mit einigen Kopfschmerzen haben wir trotzdem unsere Tour fortgesetzt. Nach 3 Tagen Lhasa ging es weiter nach Shigatse, einem ziemlich kleinen Ort zwischen Lhasa und dem Mount Everest.
Fuer mich gab es diese Tage ueber nicht viel zu essen, da es fast nur Fleischgerichte gibt, was aber auch verstaendlich ist bei einer Hoehe von ueber 4000 m, wo nur noch Graeser wachsen koennen.
Auf den Speisekarten findet man dort u.a. Yakzunge, Yakhoden, Schweineohren Ziegenkopf und Huehnerbeine.
Die anderen in meiner Gruppe - Lourdes, eine spanische Grundschullehrerin, Viktor und Nikolas, beide angehende Piloten aus Singapur - haben sich aber fuer die gewoehnlicheren Fleischgerichte entschieden, waehrend ich beim Reis mit Gemuese blieb.
Bei Shigatse selbst gab es nicht viel zu sehen, bis auf ein von der Kulturrevolution verschontes Kloster, welches sich aber nicht allzusehr von den anderen dutzend Kloestern, welche wir besucht hatten, unterschied.
Am vorletzten Tag ging es dann auf zum Everest Base Camp auf 5200 m Hoehe.
Uebernachtet haben wir in einem original tibetischen Zelt, sowie wir sie vereinzelt schon auf den Fahrten mit dem Zug und dem Jeep gesehen haben.
In der Mitte des Zeltes befand sich ein Feuer, auf welchem immerzu Wasser fuer uns heiss gemacht wurde, waehrend sich die Betten am Zeltrand befanden.
Das war auf jeden Fall eine Erfahrung, auch wenn es sehr kalt war - ich brauchte 2 Jacken, meinen Pullover und 3 Decken um nicht zu erfrieren.
Unsere Kopfschmerzen und anderen Wehwehchen haben sich auch verschlimmert, da es von Shigatse aus ja noch einmal fast 1000 m bergauf ging.
Am naechsten Morgen wollten Viktor und Nikolas zum Basecamp laufen, waehrend Lourdes und ich uns direkt fuer den Bus dorthin entschieden haben. Die anderen beiden sind wegen der Kaelte aber auch zurueckgekommen und mit uns dorthin gefahren.
Entgegen der Behauptung Tenzins, unserer tibetischen Reisefuehrerin, ging es sogar noch einmal einige Meter bergauf, sodass Viktor und Nikolas es anstrengungstechnisch auf dieser Hoehe wahrscheinlich gar nicht geschafft haetten...
Beim Basecamp angekommen hatten wir eine schoene Aussicht auf den Everest und die ihn umgebenden Berge, aber die 20 Euro, die wir dafuer gezahlt haben, war es nicht wirklich wert, da es auch andere Orte gibt, von denen aus man den Everest sehen kann.
Am letzten Tag sind wir vom Basecamp Richtung Zhamandu aufgebrochen, welches an der Grenze zu Nepal liegt. Die Landschaft dort unterscheidet sich unwesentlich von der in Nepal und gab uns schoneinmal einen Vorgeschmack auf das, was wir hier in Nepal zu sehen bekamen. Aber nur einen Vorgeschmack...
Fuer mich gab es diese Tage ueber nicht viel zu essen, da es fast nur Fleischgerichte gibt, was aber auch verstaendlich ist bei einer Hoehe von ueber 4000 m, wo nur noch Graeser wachsen koennen.
Auf den Speisekarten findet man dort u.a. Yakzunge, Yakhoden, Schweineohren Ziegenkopf und Huehnerbeine.
Die anderen in meiner Gruppe - Lourdes, eine spanische Grundschullehrerin, Viktor und Nikolas, beide angehende Piloten aus Singapur - haben sich aber fuer die gewoehnlicheren Fleischgerichte entschieden, waehrend ich beim Reis mit Gemuese blieb.
Bei Shigatse selbst gab es nicht viel zu sehen, bis auf ein von der Kulturrevolution verschontes Kloster, welches sich aber nicht allzusehr von den anderen dutzend Kloestern, welche wir besucht hatten, unterschied.
Am vorletzten Tag ging es dann auf zum Everest Base Camp auf 5200 m Hoehe.
Uebernachtet haben wir in einem original tibetischen Zelt, sowie wir sie vereinzelt schon auf den Fahrten mit dem Zug und dem Jeep gesehen haben.
In der Mitte des Zeltes befand sich ein Feuer, auf welchem immerzu Wasser fuer uns heiss gemacht wurde, waehrend sich die Betten am Zeltrand befanden.
Das war auf jeden Fall eine Erfahrung, auch wenn es sehr kalt war - ich brauchte 2 Jacken, meinen Pullover und 3 Decken um nicht zu erfrieren.
Unsere Kopfschmerzen und anderen Wehwehchen haben sich auch verschlimmert, da es von Shigatse aus ja noch einmal fast 1000 m bergauf ging.
Am naechsten Morgen wollten Viktor und Nikolas zum Basecamp laufen, waehrend Lourdes und ich uns direkt fuer den Bus dorthin entschieden haben. Die anderen beiden sind wegen der Kaelte aber auch zurueckgekommen und mit uns dorthin gefahren.
Entgegen der Behauptung Tenzins, unserer tibetischen Reisefuehrerin, ging es sogar noch einmal einige Meter bergauf, sodass Viktor und Nikolas es anstrengungstechnisch auf dieser Hoehe wahrscheinlich gar nicht geschafft haetten...
Beim Basecamp angekommen hatten wir eine schoene Aussicht auf den Everest und die ihn umgebenden Berge, aber die 20 Euro, die wir dafuer gezahlt haben, war es nicht wirklich wert, da es auch andere Orte gibt, von denen aus man den Everest sehen kann.
Am letzten Tag sind wir vom Basecamp Richtung Zhamandu aufgebrochen, welches an der Grenze zu Nepal liegt. Die Landschaft dort unterscheidet sich unwesentlich von der in Nepal und gab uns schoneinmal einen Vorgeschmack auf das, was wir hier in Nepal zu sehen bekamen. Aber nur einen Vorgeschmack...
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Mittwoch, 6. Oktober 2010
Lhasa
andi19987, 17:51h
Da es mir gerade nicht so prickelnd geht, gibt es nur einen kurzen Lagebericht.
Die Zugfahrt nach Lhasa war gigantisch, weil voller spektakulaerer Landschaften. Was noch besser war: wir Westerners haben uns eine eigene Kabine organisiert, sodass keiner den Dreck der Chinesen ertragen musste. Zumindest nicht in der Kabine.
Lhasa selbst ist auch wunderschoen, sauberer und kleiner als die chinesischen Staedte.
Heute waren wir im Potalapalast, einem der Highlights hier in Tibet.
Den Sommerpalast, der danach auf dem Programm stand, hat keiner unserer Gruppe besucht, da die Hoehenkrankheit uns alle erwischt hat.
Ich hoffe, das bessert sich bis morgen, wenn wir nach Shigatse weiterfahren.
Die Zugfahrt nach Lhasa war gigantisch, weil voller spektakulaerer Landschaften. Was noch besser war: wir Westerners haben uns eine eigene Kabine organisiert, sodass keiner den Dreck der Chinesen ertragen musste. Zumindest nicht in der Kabine.
Lhasa selbst ist auch wunderschoen, sauberer und kleiner als die chinesischen Staedte.
Heute waren wir im Potalapalast, einem der Highlights hier in Tibet.
Den Sommerpalast, der danach auf dem Programm stand, hat keiner unserer Gruppe besucht, da die Hoehenkrankheit uns alle erwischt hat.
Ich hoffe, das bessert sich bis morgen, wenn wir nach Shigatse weiterfahren.
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