Sonntag, 13. März 2011
Chiang Mai
Thailand gefaellt mir immer mehr. Das Land ist sehr angenehm zu bereisen, da die infrastrukturellen Standards sehr hoch sind. Es ist eben ein zweischneidiges Schwert mit der starken Tourismusbranche. Zum einen wird einem mehr Komfort geboten, zum anderen gibt es kaum Orte, wo man nicht dutzende andere Touristen trifft.
Viel zu sehen gibt es hier in Chiang Mai eigentlich auch nicht bis auf die Tempel, welche aber alle sehr huebsch sind. Ich glaube, Thailand ist tatsaechlich eher ein Land, wo man fuer wenig Geld seine Zeit mit verschiedensten anderen Aktivitaeten verbringen kann.
Hier in Chiang Mai kann man bspw. Kurse in Yoga und Tai Chi besuchen, Meditationsretreats in Kloestern machen, Thaimassage lernen, Rafting-, Trekking- und Klettertouren machen oder einfach nur sehr guenstig shoppen.
Deswegen bin ich gerade dabei. mich zu entscheiden, was ich hier noch so machen moechte, bevor ich abreise.
Fuer die Zeit nach Chiang Mai habe ich jetzt 4 Tage im Waldkloster gemeinsam mit Uwe eingeplant, einen Abstecher nach Udon, dort wo Uwes (Gast)Familie wohnt und dann noch ein paar Tage im Sueden, wo ich vermutlich einen Tauchkurs machen werde.
Was ich hier noch mache weiss ich nicht, da ich fuer die Thaimassagekurse zu wenige Tage uebrig habe, ebenso wie fuer andere Kurse.
Wahrscheinlich mache ich eine Rafting- oder Trekkingtour.
Bisher habe ich die oertlichen Kloester besichtig, zumindest die in der Innenstadt. Im groessten Tempel wurden Gespraeche mit jungen Moenchen angeboten, welche dadurch ihr Englisch verbessern sollen. Dieses interessante Angebot habe ich natuerlich wahrgenommen. Ich habe dann mit einem der Moenche ueber alles moegliche geredet, von BMW und Audi, welche er wohl als erstes mit Deutschland assoziiert, ueber die Regeln im Kloster, gesundheitliche Probleme unter den Moenchen (die einzige Krankheit unter der Moenche oft leiden ist anscheinend Diabetes wegen mangelnder Bewegung) und ueber die Flucht vor der Realitaet.
Gestern habe ich noch einen Kochkurs gemacht, wo ich das erste Mal in meinem Leben Gerichte gekocht habe, welche komplizierter sind als Spaghetti mit Tomatensosse. Die thailaendische Kueche ist wirklich sehr lecker.
Am Abend bin ich dann noch mit einigen anderen Leuten aus meinem Kochkurs ausgegangen, nachdem ich mich am Abend zuvor alleine auf die Strasse gewagt, dann aber sehr unwohl gefuehlt habe, als ich mich vom Nachtbasar aus alleine auf den Heimweg gemacht habe. Dieser hat mich naemlich an den Amusementvierteln vorbeigefuehrt, welche ich alles andere als amuesant fand. Die unzaehligen Paare von kaukasischen Grossvaeterchen und jungen asiatischen Maedchen, welche sich in den in roetlichem Schummerlicht beleuchteten Bars herumtrieben, haben mir das Gefuehl vermittelt, in der Hoelle gelandet zu sein.
Sich wie im Affenhaus zu benehmen und die Lage einiger Einheimischer ausbeuten ist eben auch eine der Aktivitaeten, welchen man hier in Thailand nachgehen kann...

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Freitag, 11. März 2011
Bangkok, Ayutthaya (english)
Now I've spent nearly a week travelling and therefore I'm writing my first blog entry.
The first days in Bangkok were interesting but a bit exhausting because I had to get used to the temperature difference of 30 degrees in comparison to the current German weather. At least the city wasn't as bad as Chinese cities with regard to traffic and people huzzling around the streets. It is smaller than the smallest Chinese city I've seen, though.
In Bangkok I have seen a big golden statue of a lying Buddha and a stupa. Then I continued to Ayutthaya, 2 hours in the North, where I have seen some Khmer temples (looking like those you're associating with Cambodia probably) as well as some elephants walking across the street. Furthermore, in a smalller city nearby, I had the chance to get in touch with some rhesus monkeys hanging around on the temple grounds.
Now I am waiting for my check in after having taken a night bus to Chang Mai, quite in the North of the country.

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Bangkok. Ayutthaya
Jetzt geht es also mit Thailand weiter, auch wenn der Blog anderes andeutet...
Die ersten Tage in Bangkok waren in Ordnung, da die Stadt nicht die schoenste ist, mich aber im Gegensatz zu den meisten anderen Reisenden, mit welchen ich mich unterhalten habe, auch nicht der totale Kulturschock ereilt hat. Die Staedte in China sind naemlich doch noch um einiges schmutziger und dichter besiedelt als Thailands Hauptstadt, welche mit ca 7 Mio Einwohnern kleiner ist, als jede chinesische Stadt, die ich zu Gesicht bekommen habe...
Auch im Hinblick auf Sehenswuerdigkeiten sieht es in Bangkok eher mau aus, mit dem liegenden Buddha, eine um die 80 m lange, vergoldete Statue, und dem Wat Arun, eine Art Stupa, habe ich schon die Haelfte der groessten Sehenswuerdigkeiten besichtigt, bevor ich schon am 2. Tag nach Ayutthaya weitergereist bin.
Dort angekommen habe ich noch eine Bootstour gemacht, auf welcher ich einige nach Luxusressourts aussehende Kloester und alte Khmer-Tempel (aehnlich den Tempelanlagen, welche man vermutlich mit Kambodia verbindet) begutachten konnte.
Am Abend habe ich mich nach meinem Trauma in Nepal dann doch noch einmal in ein Thai Massage-Studio gewagt. Das 2 Zentner schwere "Thaigirl", welches aus der Hintertuer herausgestampft kam, nachdem ich mich bei ihren zierlicheren Kolleginnen angemeldet hatte, hat mir im Gegensatz zu ihrer nepalesischen Berufsgenossin kein Happy Ending vorgeschlagen. Dafuer hat sie mit jedem Knochen in meinem Koerper mindestens einmal geknackt, waehrend ich mich unter ihrem Gewicht unter Schmerzen gewunden habe, zumindest insofern das noch moeglich war. Ihren Ratschlag "relax", welchen sie immer wieder vor sich hinmurmelte, konnte ich nicht befolgen, da ich meinen Ueberlebensreflex, welcher meine Muskeln verkrampfen liess, nicht abschalten konnte. Nach einer 45 minuetigen Misshandlung war sie fertig mit mir und ich muss sagen, dass ich mich nach diesem qualvollen Tod wie neu geboren gefuehlt habe.
Gestern habe ich von Ayutthaya aus noch einen Tagesausflug nach Lopburi, einer Stunde noerdlich von Ayutthaya - und 3 Stunden noerdlich von Bangkok - gemacht. Dort konnte man mit den Rhesusaffen, welche dort auf den Tempelgelaenden herumgammeln, auf Tuchfuehlung gehen, wobei man auf sein Gepaeck aufpassen musste, da sie sich gerne von hinten anschleichen und versuchen, einem irgendetwas herauszugrabschen.
Wieder in Ayutthaya angekommen, habe ich noch eine kleine Radtour zu den verschiedenen Tempeln in der Innenstadt unternommen, wobei ich ein paar auf Elefanten reitenden japanischen Touristen begegnet bin. Daraufhin ging es mit dem Nachtbus nach Chiang Mai. Dort sitze ich gerade in meinem Hostel und warte darauf, dass ich einchecken kann nach einer nicht allzu erholsamen Nacht neben einem thailaendischen Moench, welcher sich beim Schlafen ziemlich breit gemacht hat.

Ein kleines Subsummé meiner Eindruecke:
Die Thais sind eigentlich ganz lieb, nicht so rau wie die Chinesen, aber auch nicht ganz so hilfsbereit und freundlich, wahrscheinlich weil sie Touristen eher gewohnt sind. Im Hinblick auf Englischkenntnisse schenken sie sich mit den Chinesen nichts, da sind sie naemlich noch schlechter, als die Horden von Franzosen, welche hier herumreisen. Die stellen hier meinem Eindruck nach die am zweithaeufigsten vertretene Gruppe nach den Deutschen.
Die Touristen unterscheiden sich auch von denen in China. Hier bin ich mit meinen 25 Tagen gut im Schnitt, da die meisten Reisenden entweder nur eine kurze Rundreise machen oder die ganze Zeit an den Straenden im Sueden verbringen. Weltenbummler auf Durchreise trifft man eher selten.

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Mittwoch, 13. Oktober 2010
Kathmandu
Schon als wir uns der Grenze nach Nepal genaehert haben, hat sich die Landschaft veraendert. Aus weiten, trockenen Steppen wurden kleine, stark bewachsene Schluchten, welche in hoeheren Lagen ein wenig dem Schwarzwald aehnelten, gegen Kathmandu aber eher die Gestalt einer Dschungellandschaft eingenommen haben.
Was ich ueber den chinesischen Verkehr gesagt habe, nehme ich zurueck. In Nepal wird noch viel gestoerter gefahren. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Auf unserem Weg nach Kathmandu sahen wir einen Bus im Strassengraben, welcher in der Kurve vom Weg abgekommen und in ein Haus hineingerast zu sein schien. Gestern hatte ich auch eine abenteuerliche Fahrt, als mein Taxifahrer auf die Gegenfahrbahn gewechselt hat, als sich auf unserer Seite ein Stau gebildet hat.
Nachdem ein Polizist ihm zunaechst geholfen hat, sich wieder richtig einzuordnen - die anderen Fahrer wollten den Draengler natuerlich nicht zuruecklassen - wollte er ihn anscheinend auch zur Rede stellen.
Mein Fahrer ist hatte auf dessen Belehrungen aber anscheinend keine Lust und ist einfach losgefahren. Der Polizist hat uns, sich mit einer Hand am Wagen festhaltend und mit der anderen Hand auf das Wagenblech schlagend noch ein paar Meter begleitet, ist dann aber nichtmehr nachgekommen und hat sich wieder der Unordnung der Kreuzung, an welcher er stand, gewidmet...
Kathmandu ist ziemlich laut, schnell und dreckig und staendig wird man von Verkaeufern belaestigt.
Da mir das zu viel war nach der anstrengenden Tibettour, habe ich es mir in der Tamelstrasse, der Touristenstrasse in Kathmandu, voller Shops, gutgehen lassen. Die teuersten Mahlzeiten kosten hier 3 Euro, waehrend man Getraenke schon fuer 50 Cent bekommt.
Da ich ueble Verspannungen im unteren Ruecken und im Nacken hatte wegen der holprigen Jeepfahrt, habe ich mich noch fuer eine Massage entschieden.
Nach einer kurzen Suche habe ich ein serioes aussehendes Schild entdeckt, auf welchem verschiedene Massagearten und Therapieformen abgebildet waren.
Der Treppengang, welcher von einer kleinen Seitengasse aus hinauffuehrte, war weniger einladend, weil sehr eng und schmutzig. Dort habe ich das erste Mal Angst bekommen.
Das "Massagestudio", ein kleiner Raum, welcher von einem Raumteiler durchzogen war, sah aber freundlicher aus, weil grosse Fenster viel Licht hineinliessen und auf die Hauptstrasse ausgerichtet waren.
Nach einer sehr kurzen Verhandlung haben ich und die Masseusen auf einen Preis von 6 Euro geeinigt.
Nun wurde es bizarr. Die beiden haben mich gefragt, welches Maedchen ich denn gerne haette. Mir war das recht egal. Frankenstein waere mir am liebsten gewesen, weil der die kraeftigsten Haende gehabt haette, aber die beiden schienen mir diesbezueglich ebenbuertig...
Zu meinem Entsetzen wurde ich, nachdem ich im Vorraus bezahlt hatte, in einen dunklen, schmutzigen Nebenraum ohne Tageslicht gefuehrt, welcher bis auf ein verranztes Bett nicht viel enthielt.
Das, was ich befuerchtet hatte, hat sich am Ende meiner Massage, welche eigentlich in Ordnung war, bewahrheitet. Kurz vor Ende hat mich meine Masseuse gefragt: "Sex?". Ich war also an jemanden geraten, der Massagen mit "Happy Ending" durchfuehrt. Bei dem Gedanken daran, dass die Flecken auf dem Bettlaken, auf welchem ich lag, doch nicht nur aus Massageoel bestanden und daran, was die Masseuse an diesem Tag wohl schon in der Hand hatte ausser meinen Nackenmuskeln, wurde mir schlecht.
Nach 2 weiteren Minuten, welche sie nach meiner ersten verdutzten Nachfrage so wie meinem "no!?!" damit verbrachte, mich am Koerper mit irgendetwas einzupudern, habe ich benommen und verwirrt das Studio verlassen...

Gestern, als ich mich schon von den Leuten von meiner Tibetgruppe verabschiedet hatte, hat mich noch Alexander, welchen ich am letzten Abend in Tibet kennengelernt habe, zum Affentempel und zu einem riesigen Stupa, gefuehrt.
Er, Diamantwegbuddhist auf vierwoechiger Pilgerreise mit ein paar anderen Leuten aus Deutschland, konnte mir viel mehr sagen ueber den Tibetbuddhismus und das, was wir besichtigten.
Beim Affentempel handelt es sich um eine Tempelanlage auf einem Berg, auf dem sich tatsaechlich Affen herumtreiben.
Der Tempel an sich war nicht sehr besonders, aber wir hatten eine grandiose Aussicht auf die Stadt.
Bei dem Stupa, eine Art Turm in der Mitte eines Runden Platzes, welcher mit Abstand der groesste war, den ich gesehen habe, handelt es sich Alexander zufolge um eines der groessten Heiligtuemer der Buddhisten.
Viel zu sehen gab es aber auch hier nicht bis auf ein paar Kloester, welche sich den Rand des Platzes mit einigen Cafes teilten.

Heute habe ich gar nichts mehr unternommen, sondern freue mich einfach nur auf die Heimreise, besser gesagt auf die ruhige Zeit danach.

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